Die Gleichnisse Jesu Christi – 5. Teil

Vom Schatz im Acker & von der köstlichen Perle

Im letzten Artikel lernten wir von den drei kurzen Gleichnisse vom Senfkorn, vom Sauerteig und von der selbstwachsenden Saat, wie das Reich Gottes wächst. In diesem Artikel lernen wir von den zwei kleinen Gleichnissen vom Schatz im Acker und von der köstlichen Perle, wie viel wert das Reich Gottes ist.

Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg. In seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Matthäus 13,44-46

Der Mann im Gleichnis war arm. Er hatte kein eigenes Feld. Er musste bei anderen Leuten auf dem Feld hart arbeiten und den ganzen Tag graben. Eines Tages stieß seinen Spaten gegen eine Holzkiste. Vorsichtig legte er sie frei. Es war eine Schatzkiste. Der Mann verbarg die Kiste in der Erde und markierte die Stelle. Er fragte den Bauer, ob er das Feld kaufen durfte. Der Kaufpreis war hoch. Er musste viele Sachen verkaufen, um das Geld aufzubringen. Seine Freunde und Bekannte haben ihn vielleicht für dumm gehalten. Das störte ihn nicht. Sie wussten von der Schatzkiste nichts. Er wusste: es lohnt sich!

Mose war ein Fürst in Ägypten. Er lebte im Palast, hatte viele Bedienstete, war reich und gebildet. Aber um Gottes Willen gab er alles auf und lebte achtzig Jahre in der Wüste. Viele haben ihn auch für dumm gehalten, aber die Heilige Schrift sagt:

Mose hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens, denn er sah auf die Belohnung.

Hebräer 11,26

Einmal begegnete Jesus ein junger Mann. Er kam aus gutem Hause und hatte viel Geld, aber er war nicht glücklich. Er fragte Jesus: wie finde ich das wahre Leben? Jesus antwortete:

Geh und verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach.

Markus 10,21

Leider war der junge Mann nicht dazu bereit. Er fand den wahren Schatz, das ewige Leben nicht. Deshalb sagt Jesus:

Was hilft es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und seine Seele zu verlieren? Was kann ein Mensch geben, um seine Seele zu erlösen?

Matthäus 16,26

Paulus war ein sehr frommer Mann. Er hatte jahrelang in der Heiligen Schrift gelesen und Theologie studiert. Er dachte: Ich bin Jude, ich gehöre zu Gottes Volk. Ich brauche Jesus Christus nicht. Aber eines Tages erkannte er: ohne Jesus hilft mir alles nichts. Er sagte:

Was mir früher als Vorteil erschien, rechnete ich plötzlich als Verlust um Christi willen. Jesus als meinen Herrn zu kennen ist mir wichtiger als alles andere.

Philipper 3,7-8

Seine Lebensaufgabe war, den Menschen zu erzählen, welchen unzählbaren Reichtum wir in Jesus Christus haben (Epheser 3,8). In Christus schenkt uns Gott den Reichtum seiner Gnade (Epheser 1,7). Unsere Schuld ist sehr groß. Aber Gott vergibt uns, weil Jesus für uns am Kreuze starb. Wir sind schwache Menschen, aber Gott stärkt uns mit Kraft nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit (Epheser 3,16). Uns fehlt viel, aber Gott wird aushelfen all eurem Mangel nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit in Christus Jesus (Philipper 4,19). Wir können ihm vertrauen und ihn darum bitten.

Kein Wunder, dass Jesus sagt, das Reich Gottes ist wie ein Schatz. Es ist wertvoller als alles andere. Es ist wichtiger als Geld, als unsere Gesundheit. Es ist mehr wert als unser Leben selbst. Es lohnt sich, alles aufgeben, um es zu bekommen. Jesus sagte:

So auch jeder von euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.

Lukas 14,33

Das haben die ersten Jünger gemacht. Petrus sagte zu Jesus:

Schau, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

Jesus antwortete:

Keiner verlässt etwas um meinetwillen und um des Evangeliums willen, ohne es hundertmal wieder zu bekommen, jetzt in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.

Markus 10,28-30

Der Schatz, den wir in Jesus haben, gilt nicht nur für die Zeit sondern auch für die Ewigkeit. Die ersten Christen waren bereit, um Christi willen zu leiden, sogar ihr Leben zu lassen.

Ihr habt mit den Verlust eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe im Himmel besitzt.

Hebräer 10,34

Viele Menschen heute leben nur für das Hier und Jetzt. Sie wollen möglichst viel Geld verdienen, damit sie sich alles kaufen können, was sie möchten. Sie möchten wenig arbeiten und viel Freizeit und Urlaub haben. Aber sie den wahren Schatz kennen sie nicht. Jesus sagt:

Sammelt nicht Schätze auf Erden sondern im Himmel, denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

Matthäus 16,19-21

Wo ist dein Schatz? Wo ist dein Herz?

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de