Einführung
Jesus benutzte sehr oft Gleichnisse, damit die Menschen seine Botschaft besser verstehen konnten. Wenn er predigte, benutzte er immer Gleichnisse. Siehe Markus 4, 33+34.
Heute beginnen wir eine neue Reihe in der Webseite. In dieser Reihe werden wir einige Geschichten studieren, die in der Bibel stehen. Diese Geschichten hat Jesus erzählt. Man nennt diese Geschichten Gleichnisse.
Was ist ein Gleichnis?
In der Volksschule erzählte uns der Religionslehrer, was ein Gleichnis ist. Ein Gleichnis ist eine irdische Geschichte mit einer himmlischen Bedeutung. Wir können auch sagen: ein Gleichnis ist eine Alltagsgeschichte mit einem geistlichen Sinn.
Wir haben oben schon gelesen:
Jesus benutzte sehr oft Gleichnisse, damit die Menschen seine Botschaft besser verstehen konnten.
Jesus erzählte den Menschen von Gott. Aber wir können Gott nicht sehen. Jesus erzählte den Menschen vom Glauben. Aber den Glauben kann man nicht mit den Händen packen. Jesus erzählte vom Reich Gottes, aber das Reich Gottes kann man nicht mit einem Schraubenzieher auseinander nehmen. Es fällt uns schwer, solche Dinge und Themen zu verstehen.
Deshalb hat Jesus einfache Geschichten aus dem Alltag erzählt. Er erzählte von Ackerbau, von Schafen, von Häusern, von Familien und von Hochzeiten. Das sind alle Dinge, die wir kennen.
Aber Jesus hat diese Geschichten nicht erzählt, um die Leute zu unterhalten. Seine Geschichten hatten einen Sinn. Sie sollen uns helfen, Gott und den Glauben besser zu verstehen. Sie erzählen von bekannten Dingen aus dem Alltag. Sie vergleichen diese all täglichen Dinge mit geistlichen Dingen, wie z.B. dem Glauben oder dem Gebet. Deshalb werden diese Geschichten Gleichnisse genannt.
Wir benutzen auch solche Vergleiche in unserer Sprache. Wir sagen: Er ist frech wie ein Rohrspatz, Sie ist stolz wie ein Pfau, oder Er ist schlau wie ein Fuchs. Wenn jemand traurig ist, sagen wir: Er liegt am Boden.
Warum sollen wir die Gleichnisse studieren?
Jesus hat sehr viele Gleichnisse erzählt. Wir haben oben schon gelesen:
Wenn Jesus predigte, benutzte er immer Gleichnisse.
Jesus ist unser Meister und Lehrer. Wir wollen verstehen, was er sagte. Wir wollen wissen, was er gelehrt hat. Deshalb müssen wir die Gleichnisse studieren. Jesus hat in den Gleichnissen sehr wichtige Dinge gesagt. Er lehrt uns dort über Gottes Liebe, über das Reich Gottes, über den Glauben, über das Gebet. Wenn wir die Gleichnisse nicht kennen, dann wissen wir nicht, was Jesus über diese wichtigen Dinge gesagt hat.
Wie können wir die Gleichnisse verstehen?
Einmal erzählte Jesus viele Geschichten. Als er zu Ende war, kamen seine Jünger zu ihm. Sie baten ihn, den Sinn dieser Gleichnisse zu erklären. Jesus antwortete:
Versteht ihr dieses Gleichnis nicht? Wie wollte ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? (Markus 4,13)
Jesus hat viele Gleichnisse erzählt. Manche sind sehr kurz, wie die Gleichnisse vom Senfkorn oder vom Sauerteig. Andere sind sehr lang, wie das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Manche zeigen uns ein Vorbild, wie das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Andere enthalten Bilder, wie die Gleichnisse vom Schatz und von der Perle. Manche haben eine einfache Bedeutung, wie das Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner. Bei anderen haben die Einzelheiten der Geschichte einen Sinn, wie beim Gleichnis vom Weizen und Unkraut. Manche sind leicht zu verstehen, wie das Gleichnis vom Ackerfeld. Andere kann man leicht missverstehen, wie das Gleichnis von den Jungfrauen.
Aber eins haben alle Gleichnisse gemeinsam. Sie sind alle Vergleiche. Um ein Gleichnis zu verstehen, muss man den Vergleichspunkt erkennen.
In Deutsch sagen wir:
Stille Wasser gründen tief.
Hier wird ein Vergleich gemacht. Man vergleicht einen Mensch, der wenig redet, mit einem Fluss. Wo der Fluss ruhig fließt, ist das Wasser oft sehr tief. So hat ein Mensch, der wenig redet, oft tiefe Gedanken.
Ein Beispiel hilft uns, dieses besser zu verstehen. Jesus hat die Geschichte von zwei Männern erzählt. Jeder wollte ein Haus bauen. Wir finden diese Geschichte im Matthäusevangelium Kapitel 7, von Vers 24 bis 27 und im Lukasevangelium Kapitel 6, von Verse 47 bis 49. Der einer Mann hat es sich leicht gemacht:
Er stellte sein Haus einfach auf der Erde ohne Fundament (Lukas 6, 49).
Das war nicht sehr klug. Da kam ein Unwetter, das Wasser umspülte das Haus, es stürzte ein.
Der andere Mann war vorsichtiger:
Zuerst hob er ein Baugrube aus, dann baute er das Fundament seines Hauses auf festen, felsigen Grund (Lukas 6, 48).
Auch bei schwerem Unwetter und Überschwemmung blieb das Haus stehen.
Der Vergleichspunkt in dieser Geschichte ist das Fundament. Jedes Haus braucht ein gutes Fundament. Ohne Fundament bekommt ein Haus Risse, früher oder später stürzt es ein.
Unser Leben braucht auch ein Fundament. Was ist das richtige Fundament für unser Leben? Jesus sagt, wenn wir seine Worte ernst nehmen, so sind wir wie ein kluger Mann, der ein gutes Fundament für sein Haus hatte. Wenn wir aber nicht aufpassen, was Jesus gesagt hat, sind wir wie der unvorsichtige Mann, der sein Haus ohne Fundament baute.
Deshalb sollen wir in der Bibel lesen. Es ist wichtig, in die Christliche Gehörlosen-Gemeinschaft zu gehen. Dort hören wir die Predigt. Wir besuchen die Bibelstunde. Aber das ist nicht genug. Wir sollen auch unser Vertrauen auf Jesus Christus setzen. Wir sollen seiner Lehre glauben und danach leben und handeln. Dann sind wir wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Felsen baut.
Hast Du das richtige Fundament für Dein Leben?
Michael Ponsford
mponsford@t-online.de