Die Gleichnisse Jesu Christi – 1. Teil

Verloren und gefunden

Im ersten Artikel haben wir gesehen, dass Jesus oft Gleichnisse erzählte, damit die Menschen seine Botschaft besser verstehen konnten. die Leute haben Jesus oft missverstanden. Wir lesen im Lukasevangelium:

Immer wieder kamen Menschen mit schlechtem Ruf zu Jesus. Die religiösen Leute kritisierten ihn. Sie sagten: Jesus verbringt seine Zeit mit Leuten mit schlechtem Ruf. Man findet ihn sogar bei ihnen zu Gast!

Lukas 15,1-2

Jesus wollte den religiösen Leuten erklären, warum er mit schlechten Menschen sprach und bei ihnen zu Gast war. Dazu erzählte er drei Gleichnisse. Man nennt sie Vom verlorenen Schaf, Vom verlorenen Groschen und Vom verlorenen Sohn. Man findet sie im 15.Kapitel des Lukasevangeliums

Im ersten Artikel lernten wir, dass wir bei den Gleichnissen den Vergleichspunkt finden müssen. In allen drei Gleichnissen hat jemand etwas verloren. Der Hirte hat ein Schaf verloren. Eine Frau hat eine Münze verloren. Ein Vater hat einen seiner Söhne verloren. Jeder freut sich riesig, wenn er wieder findet, was er verloren hatte.

Der Hirte lässt 99 andere Schafe, um das Verlorene zu suchen. Wenn er es findet, bringt er es nach Hause und erzählt alle seine Freunde und Nachbarn davon. Die Frau, die eine Münze verloren hatte, macht Licht im Haus und kehrt unter jedem Möbelstück, bis sie sie wieder findet. Dann freut sie sich und erzählt es ihren Freundinnen und Nachbarinnen. Als der Verlorene Sohn endlich nach Hause kommt, feiert der Vater mit allen seinen Angestellten. Er freut sich riesig, daß sein Sohn wieder daheim ist.

So freut sich Gott, wenn wir zu ihm zurück kommen. Die Bibel sagt:

Wir alle waren wie Schafe, die sich verlaufen haben

Jesaja 53,6

Jeder von uns ist seinen eigenen Weg gegangen. Aber Gott hat uns nicht aufgegeben. Immer wieder hat er zu den Menschen gesprochen durch die Propheten. Dann kam Gott selber in Jesus Christus zu uns.

esus sagte Ich bin gekommen, die Menschen zu suchen, die verloren waren.

Lukas 19,10

und

Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte ist bereit zu sterben, um die Schafe zu retten.

Johannes 10,11

Das hat Jesus für uns am Kreuz getan. Hast Du das verstanden? Dann sollst Du anderen sagen, dass Gott sie liebt.

Der Aufbau der Gleichnisse – ein Dreieck

Von diesen drei Gleichnissen können wir noch mehr lernen. Wir können zum Beispiel etwas über den Aufbau der Gleichnisse lernen. In jedem Gleichnis gibt es drei Personen oder Sachen.

Der Vater hat zwei Söhne. Einer, der Ältere, bleibt zu Hause. Der jüngere verläßt seinen Vater und geht schiefe Wege. Der Hirte hat zwei Sorten Schafe. Die 99 sind sicher im Stall. Eins hat sich verirrt. Die Frau hat zwei Sorten Münzen. Neun sind sicher, eine ist ihr verloren gegangen.

Gott Verloren Heil

Dieses Dreieck finden wir nicht bei allen Gleichnissen, aber bei vielen. Das werden wir in späteren Artikeln sehen.

Die Unterschiede unter den Gleichnissen

Diese drei Gleichnisse haben alle den gleichen Sinn. Wer etwas verloren hat, freut sich, wenn er es wieder findet. Der Herr freut sich, wenn wir den Weg zu Gott wieder finden.

Aber diese Gleichnisse sind auch verschieden. Das Gleichnis vom Verlorenen Sohn ist sehr lang. Es kommen mehrere Personen vor. Die Handlung ist spannend. Die Gleichnisse vom Schaf und vom Groschen sind kurz und einfach. Auch die Zahlen in den Gleichnissen sind verschieden. Bei den Münzen geht eine von zehn verloren. Das verlorene Schaf ist nur eins von hundert. Trotzdem sucht es der Hirte. Das zeigt uns, dass jeder von uns bei Gott wichtig ist.

Es gibt noch einen Unterschied. Die verlorene Münze kann nichts dafür, dass sie verloren geht. Das zeigt uns, dass wir Menschen für Gott verloren sind. Das Schaf dagegen ist selber daran schuld, dass es in die Irre geht. Auch wir sind selber daran schuld, dass wir von Gott weggelaufen sind. Das Schaf kann aber nichts tun, um sich selbst zu helfen, bis der Hirte es findet. Auch wir können uns selbst nicht helfen. Nur Jesus, der gute Hirte, kann uns retten.

Das Gleichnis vom Verlorenen Sohn erzählt noch mehr, wie wir den Weg zurück zu Gott finden. Der Sohn war fern von seinem Vater. So sind wir auch fern von Gott. Er kam aber zur Besinnung, machte sich auf den Weg, kehrte zu seinem Vater zurück und entschuldigte sich. Wir sollen auch erkennen, dass wir ohne Jesus auf dem falschen Weg sind. Wir wollen auch umkehren und uns bei Gott entschuldigen. Sein Vater hat ihn nicht geschimpft, sondern freut sich und begrüßt ihn. So heißt Gott uns Willkommen, wenn wir Jesus Christus annehmen. Der Vater nahm seinem Sohn die alten, dreckigen Kleider ab und schenkte ihm einen neuen Anzug. Gott nimmt uns die Schuld und unsere schlechten Gewohnheiten und macht unser Leben neu. Der Vater steckte seinem Sohn einen Ring an den Finger. Das war ein Zeichen, dass er wieder als Sohn anerkannt war. Gott macht uns auch zu seinen Kindern. Wir dürfen Vater zu ihm sagen.

Aber die Geschichte hat ein trauriges Ende. Dem älteren Bruder gefiel es nicht, dass der Vater den Verlorenen Sohn so freudig begrüßte. Vielleicht müssen wir uns die Frage stellen: Bin ich froh, wenn Gehörgeschädigte Jesus aufnehmen? Ist mir das wichtig?

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de