Die Gleichnisse Jesu Christi – 11. Teil

Vom Bräutigam

Markus 2,18-20
Leute kamen zu Jesus und fragten ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, und deine Jünger fasten nicht? Jesus antwortete: Die Gäste einer Hochzeit können doch nicht fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist, oder? Nein! Aber die Zeit wird kommen, wo der Bräutigam von ihnen weggenommen wird; dann werden sie fasten.

Markus 2,18-20

Das Fasten

Die Fastenzeit

Vom Aschermittwoch bis Ostern ist Fastenzeit. Was bedeutet eigentlich „fasten“? Wenn man fastet, gibt man etwas auf. Manche sagen: „In der Fastenzeit werde ich keine Süßigkeiten essen.“ Andere sagen: „In der Fastenzeit werde ich keinen Alkohol trinken.“ Wieder andere sagen: „Ich werde weniger fernsehen.“

Fasten im Islam

Im vergangenen Herbst war der Monat Ramadan. Das ist die Fastenzeit der Moslems. 30 Tage lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, also tagsüber, dürfen Moslems weder essen noch trinken. Aber zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, also in der Nacht, müssen sie essen und trinken, sehr viel sogar.

Fasten in der Bibel

Fasten bedeutet eigentlich, eine Zeitlang nichts zu essen. Manchmal fasteten Leute in der Bibel, weil sie traurig waren. Sie trauerten über einen lieben Menschen, der gestorben war. Oder sie waren traurig, weil sie gemerkt hatten ,dass sie nicht getan hatten, was Gott wollte. Andere fasteten und beteten, weil sie Gottes Hilfe brauchten. Manchmal brauchten sie Schutz in Gefahr. Oder sie standen vor einer schwierigen Entscheidung.

Die Leute stellen Jesus eine Frage

Zwei Gruppen von Leuten kamen zu Jesus und stellten ihm eine Frage. Es waren die Jünger der Pharisäer und die Jünger von Johannes dem Täufer. Wer waren die Pharisäer? Wer war Johannes der Täufer und seine Jünger? Wir wollen zuerst schauen, was für Leute das waren.

Die Pharisäer

Der Name „Pharisäer“ bedeutet: „jemand, der sich absondert“. Das waren Juden, die ganz genau nach Gottes Geboten leben wollten. Sie fasteten zweimal in der Woche (Lukas 18,12). Das heißt, an zwei Tagen in der Woche haben sie nichts gegessen. Sie gaben den Zehnten von allem, was sie einnahmen (Lukas 18,12), auch von den Kräutern, die bei ihnen im Garten wuchsen („Minze, Dill und Kümmel“ Matthäus 23,23). Nachdem Jesus auferstanden war, gab es einige Pharisäer, die an ihn glaubten (Apostelgeschichte 15,5). Die meisten waren leider gegen Jesus.

Die Jünger von Johannes der Täufer

Johannes war der Vorgänger von Jesus. Gott sandte ihn, um die Leute auf Jesus vorzubereiten. Johannes sagte den Leuten, sie müssen ihr Leben mit Gott in Ordnung bringen. Wenn jemand das machen wollte, taufte ihn Johannes im Fluss. Deshalb nannte man Johannes „den Täufer“. Die Leute, die Johannes getauft hatte, nannte man „Jünger des Johannes.“ Die meisten wohnten in Palästina, aber andere weiter weg. Apollos war auch Jünger des Johannes. Er stammte aus Alexandria in Ägypten (Apostelgeschichte 18,24). Später zog er nach Ephesus. Dort entdeckte der Apostel Paulus noch mehr Jünger des Johannes (Apostelgeschichte 19,1-3). Viele der Jünger des Johannes glaubten nachher an Jesus. Die ersten Apostel, Andreas und Johannes, waren vorher Jünger des Johannes (Johannes 1,37-40) vielleicht auch Petrus.

Jesus beantwortet die Frage
Die Hochzeit

Die Leute fragten Jesus: „ Warum fasten deine Jünger nicht?“ Jesus gab ihnen eine sehr einfache Antwort. Er sagte: „Wer hat je von einer Hochzeit gehört, wo nicht gegessen und getrunken wird?“ Er sagte: „Ich bin der Bräutigam. Meine Jünger, die Leute, die an mich glauben, sind die Hochzeitsgäste. Jetzt ist Zeit zum Feiern, nicht zu fasten!“ Was wollte Jesus damit sagen?

Jesus ist der Bräutigam

Wenn zwei Menschen heiraten, sagen wir: „Sie habe den Bund fürs Leben geschlossen.“ Gott hat auch einen Bund mit uns Menschen geschlossen. Es ist wie eine Ehe. Gott sagt uns, dass er uns liebt und möchte uns immer bei sich haben. Er bittet uns, ihm treu zu sein.

Gott machte mit dem Volk Israel einen Bund in der Zeit von Mose. Sie waren Sklaven in Ägypten, aber der HERR führte sie in ihr eigenes Land. Israel war dem HERRN oft untreu, aber Gott hat sie nicht verlassen. Er versprach ihnen durch die Propheten eine wunderbare Zukunft:

Wie ein junge Mann ein Mädchen heiratet, wie der Bräutigam sich über seine Braut freut, so wird sich dein Gott über dich freuen.

Jesaja 62,5

So spricht der HERR: Dann wirst du mich mein Mann nennen. Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit. In Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit, und in Treue will ich mich mit dir verloben, und du wirst den HERRN erkennen.

Hosea 2,18.21.22

Als Jesus sagte: „Ich bin der Bräutigam“, dachten die Leute an diese Verheißungen. Sie wussten, der Retter, den Gott uns versprochen hat, ist gekommen und ist jetzt da. Die Juden nannten ihn den Messias, das bedeutet das gleiche wie Christus.

Wenn wir diese Bibelstellen richtig lesen, merken wir noch etwas anders. Gott sagt: „Ich bin der Bräutigam.“ Jesus sagt auch: „Ich bin der Bräutigam.“ Mit anderen Worten, Jesus ist nicht nur ein Mensch sondern Gott selbst. Deshalb sagen wir, er ist Gottes Sohn.

Hast Du erkannt, wer Jesus Christus ist? Er ist dein Heiland und Herr. Das ist viel wichtiger als die Fastenzeit.

Der Bräutigam geht weg

Dann sagte Jesus noch etwas: „Die Zeit wird kommen, wo der Bräutigam weggenommen wird.“ Das konnten die Leute nicht gut verstehen. Sie dachten: „Wir haben auf den Messias gewartet. Jetzt ist er endlich da. Und nun soll er wieder weggehen und uns allein lassen? Das ist unmöglich!“ Als Jesus seinen Jüngern sagte, dass er am Kreuz sterben muss, konnten sie es auch nicht verstehen.

Der Apostel Paulus erklärt das so:

Christus liebte die Gemeinde und gab sich selbst für sie hin um sie heilig und rein zu machen.

Epheserbrief 5,25-26

Jesus kommt wieder

Jesus Christus lebt nicht mehr auf Erden. Er ist auferstanden und in den Himmel gefahren. Er ist jetzt der himmlischer Bräutigam.

Vom Himmel erwarten wir den Heiland (Retter), den Herrn Jesus Christus. Er wird unseren vergänglichen Körper verwandeln. Unser Körper wird dann herrlich wie seiner.

Philipperbrief 3,20-21

Sein Volk, die Gemeinde, wird gesammelt und bereitet sich auf die Hochzeit vor. Im letzten Buch der Bibel heißt es:

Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herabkommen, wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

Offenbarung 21,2

Selig sind, die eingeladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes!

Offenbarung 19,9

Das wird ein herrliche Tag sein! Wirst du auch dabei sein?

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de