Ein Blick hinter die Kulissen
Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes
Kapitel 8, Verse 1 – 13
Die Sieben Posaunen
Das siebte Siegel
Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, etwa eine halbe Stunde lang. Ich sah die sieben Engel, die vor Gott standen. Ihnen wurden sieben Posaunen gegeben.Offenbarung 8, 1-2
Als Jesus Christus, Gottes Lamm, das sechste Siegel aufmachte, geschah das Ende der Welt (Kapitel 6,12-17). Zwischen dem sechsten Siegel und dem siebten Siegel sah Johannes, wie Gott die Seinen versiegelt und schützt (Kapitel 7). Als der Herr Jesus das siebten Siegel aufmacht, erscheinen sieben Engel mit sieben Posuanen. Die Weltgeschichte beginnt noch einmal von vorne, denn mit der siebten Posaune kommt wieder das Ende der Welt (Kapitel 11,15-18).
Die sieben Posaunen sind Gottes Warnungen an die Menschen. Sie rufen die Menschen auf, von ihren eigenen Wegen umzukehren und an Jesus Christus zu glauben. Leider achten viele Menschen nicht auf diesen Ruf (Kapitel 9,20-21).
Bevor die Engel die Posaunen bliesen, gab es eine halbe Stunde lang Stille im Himmel. Diese Stille ist ein Ausdruck von Ehrfurcht vor Gott. Schon die Propheten des Alten Testaments riefen die Menschen auf, still zu werden vor Gott:
Der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Sei still vor ihm, du ganze Erde!Habakkuk 2,20
Seid still vor dem Angesicht des HERRN! Denn nahe ist des HERRN Tag.Zefanja 1,7
Alles Fleisch sei still vor dem HERRN, denn er hat sich aufgemachtSacharja 2,13
Diese halbe Stunde Stille unterstreicht, wie ernst die Warnungen der sieben Posuanen sind.
Die Gebete der Heiligen
Ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar. Er hatte ein goldenes Räucherfass. Ihm wurde viel Räucherwerk gegeben. Er sollte es zusammen mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar darbringen, der vor dem Thron ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg auf vor Gott, zusammen mit den Gebeten der Heiligen, aus der Hand des Engels. Der Engel nahm das Räucherfass, füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde. Es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und ein Erdbeben.Offenbarung 8, 3-5
Im Zelt der Begegnung in der Wüste sowie im Tempel befand sich ein goldener Räucheraltar. Beim Räucherwerk wurden fein duftende Gewürze auf dem Altar verbrannt. Der Rauch stieg auf wie ein Wohlgeruch vor Gott.
Im Gottesdienst der Römisch-Katholischen und der Orthodoxen Kirchen schwenken die Priester heute noch Weirauchgefäße. Im Neuen Testament lesen wir aber nichts von Weirauch im Gottesdienst. Deshalb gibt es in der evangelischen Kirche keinen Weihrauch. In der Bibel steht:
Christus hat sich selbst gegeben als lieblichen Geruch für Gott.Epheser 5, 2
Deshalb brauchen wir Gott heute keinen Weirauch zu bringen.
In der Offenbarung steht Weirauch für die Gebete der Heiligen. Mit Heiligen sind nicht Menschen gemeint, die von der Römisch-Katholischen Kirche heilig gesprochen worden sind. Die Bibel kennt keine Heiligsprechung. Heiligen sind alle Menschen, die durch Glauben an Jesus Christus Vergebung von Gott empfangen haben. Der Apostel Paulus schrieb an die Christen in Korinth:
Ihr seid geheiligt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes!1. Korinther 6, 11
Die Gebete der Christen steigen auf zu Gott wie Weihrauch. Der Engel tut Weihrauch hinzu. Dann nimmt der Engel Feuer vom Altar und wirft es auf die Erde.Es folgten Stimmen, Donner, Blitze und ein Erdbeben. Das sind in der Offenbarung Zeichen, dass Gott handelt. Das bedeutet, wenn wir beten, handelt Gott.
Die erste Posaune
Der erste Engel stieß in die Posaune, und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geworfen. Der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.Offenbarung 8, 7
Die Posaunen sind Gottes Warnungen an die Menschen. Die erste Warnung besteht aus Naturkatastrophen, die die Erde verbrennen: Dürre, Waldbrände und anderes mehr. Durch den Klimawandel werden diese Katastrophen immer schlimmer.
Die zweite Posaune
Der zweite Engel stieß in die Posaune, und es wurde etwas wie ein großer, mit Feuer brennender Berg ins Meer geworfen. Der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut.und der dritte Teil der Lebenwesen im Meer starb, und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde.Offenbarung 8, 8+9
Die zweite Warnung ist Meereskatastrophen: Fischsterben und Schiffsunglücke. Als Johannes schrieb, war die Schifffahrt sehr gefährlich. Im 27. Kapitel der Apostelgeschichte erzählt Lukas von seiner Reise mit Paulus, die in einen Schiffbruch endete. Paulus erzählte den Christen in Korinth, dass er davor schon dreimal Schiffbruch erlitten hatte. Heute sind Seereisen nicht so gefährlich, doch hörte man immer wieder von Schiffen, die untergehen. Das wohl berühmteste Beispiel ist die Titanic. Durch die Verunreinigung der Meere ist das Fischsterben heute ein großes Problem.
Die dritte Posaune
Der dritte Engel stieß in die Posaune. Es fiel ein großer Stern vom Himmel, brennend wie eine Fackel. Er fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Wasserquellen. Der Name des Sternes heißt Wermut. Der dritte Teil der Gewässer wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Gewässern, weil sie bitter geworden waren.Offenbarung 8, 10+11
Die dritte Warnung ist Flusskatastrophen. Wermut ist ein bitteres Getränk. Die Wasserquellen, die den Durst der Menschen stillen sollten, bringen ihnen Leid durch Ertrinken, Überschwemmungen und Krankheiten durch verunreinigtes Wasser.
Die vierte Posaune
Der vierte Engel stieß in die Posaune. Der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne wurden geschlagen, damit der dritte Teil von ihnen verfinstert würde und der Tag für den dritten Teil seiner Dauer kein Licht habe, und die Nacht in gleicher Weise.Offenbarung 8, 12
Viele Menschen glauben, dass die Himmelskörper einen Einfluss haben auf unser Leben. Früher beteten Menschen Sonne, Mond und Sterne an. Gott hat es seinem Volk Israel verboten (5. Mose 4,19). Heute lesen viele Menschen ihren Horoskop, weil sie glauben, die Sterne bestimmen ihr Glück. In unserer Zeit werden die Himmelskörper oft durch die Luftverschmutzung verdunkelt.
Ich sah und hörte einen Engel, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Posaunenstöße der drei Engel, die noch in die Posaune stoßen sollen!Offenbarung 8, 13
Die Naturkatastrophen bringen den Menschen viel Not. Doch die folgenden Posaunen bringen noch größere Not: die Plage von Dämonen, der Krieg und schließlich das Jüngste Gericht.
Fortsetzung folgt!
Michael Ponsford
mponsford@t-online.de