Die Offenbarung des Johannes – 22. Teil

Ein Blick hinter die Kulissen

Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes
Kapitel 13, Verse 1 – 10

Das Tier aus dem Meer

Ich sah ein Tier aus dem Meer aufsteigen, das sieben Köpfe und zehn Hörner hatte Auf seinen Hörnern waren zehn Kronen und auf seinen Köpfen einen Namen der Lästerung.

Offenbarung 13, 1

Im 12. Kapitel der Offenbarung lesen wir vom Kampf zwischen Christus und Satan. Der Teufel wurde besiegt. Er wurde aus dem Himmel geworfen. Nun wirkt er auf der Erde.

Satan möchte Gottes Werk zerstören. Er kann aber die Gemeinde Jesu Christi nicht zerstören. Doch er kann einzelne Christen angreifen. Dazu gebraucht er drei Werkzeuge:

  1. Das Tier aus dem Meer. Davon lesen wir in der Offenbarung, Kapitel 13, Verse 1-10
  2. Das Tier von der Erde. Davon lesen wir in der Offenbarung, Kapitel 13, Verse 11-18
  3. Die Hure Babylon. Davon lesen wir in der Offenbarung, Kapitel 17 und 18.
Das Tier, das ich sah, war einem Panther gleich. Seine Füße waren wie Bärenpfoten. Sein Rachen war wie ein Löwe. Der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Vollmacht.

Offenbarung 13, 2

Der Drache gab dem Tier seine Kraft,seinen Thron und große Macht.  copyright: https://www.revelationillustrated.com/

Im 7. Kapitel vom Buch des Propheten Daniel gab ihm Gott eine Vision von vier Tieren. Sie  stiegen aus dem Meer. In der Bibel ist das Meer oft ein Bild vom Völkermeer. Diese vier Tiere  waren die damaligen Weltreiche: Babylon, Persien, Griechenland und Rom.

Nun sieht der Apostel Johannes auch ein Tier aus dem Meer steigen. Dieses Tier ist ein Ungeheuer. Heute könnte man dazu Monster sagen. Es vereint alle Merkmale der Tiere aus dem Buch Daniel. Es hat sieben Köpfe und zehn Hörner, genauso wie der Drache, Satan.

Ich sah einen seiner Köpfe wie zu Tode verwundet, und seine Todeswunde wurde geheilt.

Offenbarung 13, 3a

Das Tier aus dem Meer ist das Römische Reich, besonders in der Person des Kaisers. Der Kopf, der tödlich verwundert wurde, war der Kaiser Nero. Er beging Selbstmord. Damals glaubten viele Leute, Nero würde zum Leben zurückkehren. Nero blieb tot, aber es gab immer wieder Kaiser in Rom.

Seitdem hat es in der Geschichte der Menschheit Kaiser, Könige und Diktatoren gegeben. Der letzte in Deutschland war Adolf Hitler mit seinem Dritten Reich. Aus dem Fernsehen wissen wie die Namen der anderen: Kim Jong Un, Putin, Xi Jinping, Erdogan und so weiter.

Die ganze Erde sah verwundert dem Tier nach. Sie beteten den Drachen an, der dem Tier Vollmacht gegeben hatte, und sie beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich? Wer vermag mit ihm zu kämpfen?

Offenbarung 13, 3b – 4

Damals bewunderten viele Menschen das Römische Reich. Es herrschte von Portugal und Britannien im Westen bis nach Irak und Ägypten im Osten. Rom galt als Hauptstadt der Welt. Keiner konnte die römischen Legionen (Armee) besiegen.

Wenn man die alten Filme aus der Zeit vom Dritten Reich anschaut, sieht man wie die Massen  Adolf Hitler und die Nationalsozialisten zujubelten. Zehntausende Menschen versammelten sich in Nürnberg und anderswo, hoben den rechten Arm und schrieen „Heil Hitler! Sieg Heil!“ Die Wehrmacht marschierte in Polen ein, dann in Frankreich, Norwegen und sogar die Sowietunion. Wer könnte die deutschen Panzer aufhalten?

Die römischen Kaiser ließen sich als Gott anbeten. Wir lesen mehr darüber beim zweiten Tier von der Erde (Offenbarung 13,11-18). Johannes sagt hier: wer den Kaiser von Rom anbetet, betet in der Tat den Satan an.

Es wurde ihm ein Maul gegeben, das große Worte und Lästerungen redete. Es wurde ihm Macht gegeben, 42 Monate lang zu wirken. Es tat sein Maul auf zur Lästerung gegen Gott, um seinen Namen zu lästern und sein Zelt und die, welche im Himmel wohnen.

Offenbarung 13, 5-6

In diesen Versen heißt es immer wieder: es wurde ihm gegeben. Das heißt: Gott hat es zugelassen. Satan ist nicht allmächtig. Die menschlichen Führer auch nicht. Sie können nur handeln, weil der allmächtige Gott es erlaubt.

Die Zeitperiode von 42 Monate (auch 3½ Zeiten oder 1260 Tage) haben wir bereits in der Offenbarung gesehen:

  1. Die Heilige Stadt wird von den Nationen zertreten, Kapitel 11, Vers 2;
  2. Das Zeugnis der zwei Zeugen, Kapitel 11, Vers 3;
  3. Die Frau wird in der Wüste ernährt, Kapitel 12, Verse 6 und 14.

Es handelt sich immer wieder um die ganze Zeitperiode zwischen Christi Tod, Auffassung und Himmelfahrt einerseits und seine Wiederkunft andererseits.

Es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu überwinden;

Offenbarung 13, 7b

Manche der römischen Kaiser haben die Christen verfolgt. Kaiser Nero hat die Apostel Petrus und Paulus hingerichtet. Er ließ Christen wie lebendige Fackeln anzünden, um seine Palastgärten zu beleuchten. Andere Kaiser ließen Christen von wilden Tieren in den Arenen zerfleichen.

Auch spätere Herrscher verfolgten die Gläubigen. Der schweizer Reformator Ulrich Zwingli und die Stadt Zürich ließen 3000 sogenannte Wiedertäufer in den Zürcher See ertrinken. Die Habsburger vertrieben die Protestanten aus Österreich. König Ludwig XIV ließ reformierte Christen hinrichten oder auf die Galeren schicken. In der Sowietunion wie in Maos China mussten unzählige Gläubige sterben oder in Arbeitlager verkommen. Die  Nationalsozialisten sperrten manche Christen ein oder richteten sie hin, wie Dietrich Bonhoeffer.

Ihm wurde Vollmacht gegeben über jeden Volksstamm und jede Sprache und jede Nation. Alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten. Ihr Namen steht nicht geschrieben im Buch des Lebens des Lammes, das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an.

Offenbarung 13, 7b-8

Als Johannes die Offenbarung schrieb, herrschte das Römische Reich über die ganze bekannte Welt. Natürlich gab es auch damals andere Länder und Völker, z.B. in Asien, Afrika oder Amerika, doch Rom war wie eine Weltregierung.

So ist es immer wieder in der Menschheitsgeschichte gewesen. In Spanien, Frankreich oder Österreich hatten evangelische Christen im 17. Jahrhundert schwer. Im Dritten Reich in Deutschland schienen alle auf der Seite der Nationalsozialisten zu sein. In Nordkorea und der Volksrepublik China beobachtet die Regierung die Menschen, ob sie der Partei treu ergeben sind.

Viele Christen und manche Bibelausleger glauben, dass es bald eine einzige Weltregierung unter der Führung des Antichristen geben wird. Schon in der Frühkirche gab es viele wilden Spekulationen über den  Antichristen. Doch die Heilige Schrift spricht nicht so sehr von einem Antichristen.

Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommt. Jetzt sind viele Antichristen aufgetreten. Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.

1. Johannes 2, 18 nd 22

Antichristen sind also Menschen, die die Dreieinigkeit leugnen oder glauben, Jesus war nicht Gottes Sohn sondernnur ein Mensch.

Wer Ohren hat, der höre! Wenn jemand in Gefangenschaft führt, so geht er in die Gefangenschaft; wenn jemand mit dem Schwert tötet, so soll er durchs Schwert getötet werden. Hier ist das standhafte Ausharren und der Treue der Heiligen nötig!

Offenbarung 13, 9-10

Der Herr Jesus gibt uns hier durch den Apostel Johannes eine ernsthafte Warnung. Die Heiligen, d.h. Menschen die an Jesus glauben, müssen ihrem Herrn treu bleiben und standhaft sein. Im Dritten Reich in Deutschland sind nicht alle Christen ihrem Herrn treu geblieben. Die Volkskirchen, evangelisch wie Römisch-Katholisch, haben sich mit den Nationalsozialisten arrangiert.

Heute werden Gläubige an Jesus in Deutschland nicht verfolgt. Aber in anderen Ländern werden sie angegriffen, verhaftet und sogar umgebracht. Wir sollten für solche Christen beten In der zweiten Hälfte von Offenbarung 13 lesen wir vom Tier aus der Erde. Davon werden wir in einem nächsten Artikel sprechen.

Fortsetzung folgt!

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de