Die Offenbarung des Johannes – 31. Teil

Ein Blick hinter die Kulissen

Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes Kapitel 20, 1-6

Satan gebunden

Der Engel mit großer Kette in seiner Hand
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Ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen. Er hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand. Er ergriff den Drachen. Das ist die alte Schlange, der Teufel und Satan. Der Engel band ihn für 1 000 Jahre. Er warf ihn in den Abgrund und schloss ihn ein. Er versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführen kann, bis die 1 000 Jahre vollendet sind. Danach diesen muss er für kurze Zeit losgelassen werden.

Offenbarung 20, 1-3

Der Teufel hat große Macht. Doch er ist nicht allmächtig. Hier wird er verhaftet und in den Abgrund geworfen.

Der Engel band den Teufel. Er warf ihn in den Abgrund und schloss ihn ein.
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Satan ist ein besiegter Feind.

Viermal in der Offenbarung wird der Teufel Drachen genannt (12,7; 13,4; 16,13; 20,2). Im Kapitel 12, Vers 9 lesen wir:

Der große Drache wurde niedergeworfen, die alte Schlange, genannt Teufel und Satan.

In Kapitel 9, Vers 1 lesen wir:

Ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war.

Der Herr Jesus hat den Satan besiegt. Er sagte selbst:

Niemand kann in das Haus des Starken hineingehen und seinen Hausrat rauben. Er muss zuvor den Starken binden. Dann erst kann er sein Haus berauben.

Markus 3, 27

Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.

Lukas 10,18

Kurz vor seinem Tod am Kreuz sagte Jesus:

Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt. Nun wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden.

Johannes 12, 31

Paulus erklärt das so:

Jesus hat die Herrschaften und Gewalten entwaffnet. Er triumphierte über sie am Kreuz.

Kolosser 2, 15

Der Abgrund

Der Abgrunderschient mehrmals in der Offenbarung. Aus dem Abgrund steigen die dämonischen Kräfte herauf (Offenbarung 9,1). Aus dem Abgrund steigt das Tier herauf (Offenbarung 11,7; 17,8). Der Abgrund ist der Aufenthaltsort der gefallenen Engel (2. Petrus 2,4). Die unreinen Geister, die der Herr Jesus aus dem Besessenen vertrieb, wollten nicht In den Abgrund fahren (Lukas 8,31). Der Teufel ist König über den Abgrund (Offenbarung 9,11).

Satans Ohnmacht

Der alt böse Feind mit Ernst er es jetzt meint. Groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist.
Auf Erd‘ ist nicht seins gleichen.

So hat Martin Luther im Lied Ein Feste Burg ist unser Gott gedichtet. Doch gibt es drei Dinge, die Satan nicht tun kann:

1. Er kann die Gläubigen nicht aus Gottes Hand reißen.
Meine Schafe hören meine Stimme. Sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen. Niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.

Johannes 10, 27-29

Wer will uns trennen von der Liebe Christi? In allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Ich bin gewiss, dass nicht irgendein Geschöpf vermag uns zu trennen von der Liebe Gottes in Christus Jesus unserem Herrn.

Römer 8, 35.37-39

2. Er kann die Gemeinde Jesu Christi nicht zerstören.
Jesus sagte: Ich werde meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreichs sollen sie nicht überwältigen.

Matthäus 16, 18

3.   Er kann die Völker nicht mehr verführen.

Im Alten Testament heißt es:

Gott ist in Juda bekannt, sein Name ist groß in Israel. Er verkündet Jakob sein Wort, Israel sein Gesetz und sein Recht. So hat er an keinem anderen Volk gehandelt, und sein Recht kennen sie nicht.

Psalm 76,2; 147,19f

Die anderen Völker kannten Gott nicht. Sie glaubten an Göttern, die kein Gott waren. Sie beteten Götzenbilder an. Satan hat die Völker in die Irre geführt.

Seitdem Jesus gekommen ist, hat sich das alles geändert. Die Gute Nachricht vom Evangelium wird in der ganzen Welt verkündigt. Heute gibt es Menschen in jedem Land der Welt die an Jesus glauben.

Eine kleine Zeit

Dieser Ausdruck erschient auch mehrmals in der Offenbarung. Die Märtyrer sollen eine kleine Zeit warten (Kapitel 6, Vers 11). Der Teufel weiß, dass er nur wenig Zeit hat (Kapitel 12, Vers 12). Das Tier muss für eine kurze Zeit bleiben. (Kapitel 17, Vers 10). Satan wird für eine kleine Zeit befreit (Kapitel 20, Vers 3).

Die bösen Mächte haben für eine kleine Weile die Oberhand. Die Gläubigen müssen für eine kleine Zeit leiden. Doch Satan wird gebunden und die Gläubigen herrschen Tausend Jahre. Welch ein Unterschied!

Zwei Tausend Jahre sind seit Jesus vergangen. Das scheint uns sehr lang! Doch Gott sagt: Das ist nur eine kleine Zeit, denn:

Ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag!

2. Petrus 3, 8

Die Herrschaft der Heiligen

Das Tausendjährige Reich (Millennium)

Als Jesus auf die Erde kam, erwarteten viele Juden den Messias. Er war in den Schriften der Propheten verheißen. Einige Juden waren der Meinung, der Messias bringt ein Friedensreich auf Erden. Dieses Friedensreich sollte lange Zeit dauern. Manche glaubten: Tausend Jahre. (Das Wort Millennium bedeutet Tausend Jahre).

Der Herr Jesus hat nicht von einem tausendjährigen Friedensreich gesprochen. Er sagte:

Am Ende dieser Weltzeit wird der Sohn des Menschen seine Engel aussenden. Sie werden alle Ärgernisse und die Gesetzlosen aus seinem Reich sammeln. Sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird das Heulen und das Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters.

Matthäus 13, 41-43

Auch der Apostel Paulus erwartete am Ende kein tausendjähriges Friedensreich:

Wir werden nicht alle entschlafen. Doch wir werden alle verwandelt werden, zur Zeit der letzten Posaune. Die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden. Und wir werden verwandelt werden.

1. Korinther 15, 51+52

Der Apostel Petrus erwartete kein tausendjähriges Friedensreich sondern einen neuen Himmel und eine neue Erde:

Ihr erwartet das Kommen des Tages Gottes. Dann werden die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen! Wir erwarten nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde.

2. Petrus, 3, 12+13

Warum hat der Apostel Johannes von einer tausendjährigen Herrschaft der Heiligen geschrieben? Vielleicht wollte er falsche Erwartungen korrigieren. Schauen wir genau an, was Johannes geschrieben hat.

Ich sah Throne, und sie setzten sich darauf. Das Gericht wurde ihnen übergeben. Ich sah die Seelen, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen. [Ich sah die Seelen], die das Tier und sein Bild nicht angebetet hatten. Sie hatten das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen. Sie wurden lebendig und regierten 1 000 Jahre mit Christus.

Offenbarung 20, 4

Die Throne
Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte.

Daniel 7, 9

Gott gab Daniel eine Vision. Genauso wie Johannes sah Daniel einen Monster aus dem Meer steigen. Das war das römische Reich. Die Führer dieses Reiches, die römischen Kaiser, kämpften gegen Gottes Volk. Im römischen Reich verloren viele Christen ihr Leben. Im 6. Kapitel der Offenbarung wurde den Märtyrern gesagt, sie sollten noch eine kleine Zeit ruhen. Doch jetzt sitzen sie auf Thronen! Der Herr Jesus versprach seinen Aposteln:

Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

Matthäus 19, 28

Das Gericht
Das Gericht wurde ihnen übergeben.

Offenbarung 20, 4

Man kann dieses Wort so verstehen: die Leute, die auf den Thronen sitzen, werden Gericht ausüben. So übersetzen alle deutschen Bibeln. In der Tat schrieb der Apostel Paulus:

Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden?

1. Korinther 6, 3

Doch es kann bedeuten, sie bekommen recht im Gericht. Der römische Kaiser hat die Gläubigen für schuldig gefunden. Er hat sie zu Tode verurteilt. Doch Gott, der große Richter, gibt ihnen recht!

Immer wieder sind Menschen ums Leben gekommen, weil sie an Jesus glaubten. So ist es in vielen Ländern auch heute der Fall.

Die Seelen der Märtyrer

Johannes sagte: Ich sah die Seelen… und sie wurden lebendig und regierten 1 000 Jahre mit Christus. Das ist noch nicht die Auferstehung des Leibes. Das sind Menschen, die an Jesus Christus geglaubt haben. Sie sind gestorben. Doch jetzt leben sie und herrschen mit Christus im Himmel. Von Frieden auf Erden steht hier nichts.

Das sind die Märtyrer. Aber auch alle, die das Tier nicht angebetet haben. Darüber lasen wir im 13. Kapitel der Offenbarung.

Die erste Auferstehung
Die übrigen Toten wurden nicht wieder lebendig, bis die 1 000 Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung!

Offenbarung 20, 5

Manche Leute glauben an den Seelenschlaf. Zum Beispiel die Siebenten-Tags-Adventisten und die sogenannten Zeugen Jehovas. Wenn ein Mensch stirbt, ist er ohne Bewusstsein bis zur Auferstehung des Leibes.

Das will Johannes hier nicht sagen. Die Menschen, die nicht an Jesus glauben, existieren weiter nach dem Tod. Aber es ist kein Leben! Es ist mehr ein Schattendasein. Ein schreckliches Warten auf das Jüngste Gericht. Der Herr Jesus sprach davon im Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus (Lukasevangelium Kapitel 16, Vers 23).

Manche Bibelausleger meinen, die erste Auferstehung bedeuten das Gleiche wie die Wiedergeburt. Jesus sagte:

Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.

Johannes 5, 24

DerApostel Paulus schrieb:

Wir waren tot durch unsere Übertretungen. Gott hat uns mit Christus lebendig gemacht und hat uns mitauferweckt.

Epheser 2, 5+6

Doch hier schreibt Johannes über Leben nach dem Tod. Wenn wir hier auf Erden mit Jesus gelebt haben, werden wir bei ihm im Himmel sein, wenn wir sterben.

Der zweite Tod
Über sie hat der zweite Tod keine Macht. Sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1 000 Jahre.

Offenbarung 20, 6

Es gibt den leiblichen Tod und es gibt den zweiten Tod. Der leibliche Tod hat Macht über uns. Bis der Herr Jesus wiederkommt können wir sterben.

Der zweite Tod ist die ewige Verlorenheit. Das bedeutet: von Gott, der Quelle des Lebens, für immer getrennt zu werden. Aber wenn wir an Jesus glauben, hat der zweite Tod keine Macht über uns. Unser Herr Jesus hat uns versprochen:

Ich gebe meinen Schafen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

Johannes 10, 28

In der nächsten Folge werden wir vom letzten Kampf und von Jüngsten Gericht lesen.

Fortsetzung folgt!

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de