Die Offenbarung des Johannes – 8. Teil

Ein Blick hinter die Kulissen

Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes
Kapitel 3, Verse 1 – 6

Das Sendschreiben an Sardes:
Die tote Gemeinde.

Dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot.

Offenbarung 3, 1

In Deutschland gibt es einen Spruch: Reich wie Krösus. Krösus war König von Lydien, Sardes war seine Hauptstadt. Die Leute von Sardes fanden heraus, wie man Gold von Silber trennt. So konnten sie Münzen prägen, die überall akzeptiert wurden. Deshalb wurde die Stadt sehr reich. Sie war auch für die Herstellung und das Färben von Wollkleidern bekannt. Sardes hatte eine Festung, eine Zitadelle auf einem hohen Felsen. Da glaubten sich die Einwohner in Sicherheit. Doch zweimal gelang es dem Feind, sich in der Nacht in die Zitadelle einzuschleichen und die Stadt zu besiegen.

Die christliche Gemeinde in Sardes ist wahrscheinlich entstanden, als der Apostel Paulus in Ephesus war. Es heißt in der Apostelgeschichte:

Paulus predigte frei und offen und lehrte vom Reich Gottes. Das geschah zwei Jahre lang, so dass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten.

Apostelgeschichte 19, 9-10

Die Gemeinde in Sardes war eine tote Gemeinde, sie brauchte eine Erweckung.

Die Heilige Schrift, die Bibel, sagt: es gibt zwei Sorten von Leben. Es gibt natürliches Leben. Das haben wir alle seit unserer Geburt. Es heißt im ersten Buch der Bibel:

Der Mensch wurde ein lebendiges Wesen.

1. Mose 2, 7

Aber es gibt auch geistliches Leben. Das hat man durch die Wiedergeburt. Im Brief des Apostels Paulus an die Epheser heißt es:

Ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden, aber Gott in seiner großen Liebe hat uns mit Christus lebendig gemacht.

Epheser 2, 1+4-5

Gott hat uns wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch Jesu Auferstehung.

1. Petrus 1, 3

Manchmal spricht man von einer lebendigen Gemeinde. Eine lebendige Gemeinde ist nicht eine Gemeinde, in der viel los ist. Eine lebendige Gemeinde ist eine Gemeinde, in der die Mitglieder wiedergeboren sind. Das heißt: sie haben neues Leben durch Glauben an Jesus erhalten. Sie sind Kinder Gottes.

Aber leider gibt es Gemeinden und Kirchen, in denen die meisten Mitglieder nicht wiedergeboren sind. Man nennt sie Namenchristen. Jesus sagte: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. Die Pfarrer nennen solche Menschen Karteileichen! Die Namen der Leute stehen in der Kartei der Kirchengemeinde. Sie wurden als Säuglinge getauft, sie gehen zur Firmung oder Konfirmation, danach nicht mehr. Sie gehen in die Kirche vielleicht zur Hochzeit und auf jeden Fall zu ihrer eigenen Beerdigung. Sie sind geistlich tot. Sei sind nur Namenchristen.

Ich bin in einer solchen Gemeinde groß geworden. Es war sogar eine Freikirche. Da war viel los: Eine große Sonntagsschule, im Jugendkreis spielten wir Tischtennis, Billiard und Karten. Montag Abend war Tanzabend. In der Frauenhilfe trank man Tee und strickte Socken. Der Pastor predigte über alles mögliche, nur nicht das rettende Evangelium von Jesus Christus. Das Evangelium habe ich erst in einer Jungschargruppe gehört und bin dort mit sechzehn Jahren zum lebendigen Glauben gekommen.

Leider sind die meisten Menschen, die sich Christen nennen, nur dem Namen nach Christen. Sie sind getauft, gehen vielleicht zum Gottesdienst, aber sie haben kein geistliches Leben. Das gilt leider auch für Teile der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er erinnere mich wie Pastor Heinrich Jochums, damals Vorsitzender der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland, über die Rheinische Kirche sagte: Mit einer toten Kirche können wir nicht zusammen arbeiten!

Der Herr Jesus warnte uns, dass viele Menschen den Glauben verlieren werden:

Die Gesetzlosigkeit wird immer mehr überhandnehmen und die Liebe [zu Gott] wird bei vielen erkalten.

Matthäus 24, 12

Der Apostel Paulus schrieb an seinen jungen Mitarbeiter Timotheus:

Die Zeit wird kommen, wo die Menschen gesunde Lehre nicht mehr ertragen. Sie werden Prediger nach ihrem Geschmack suchen, die ihnen sagen, was sie gern hören wollen. Sie werden nicht mehr auf die Wahrheit hören. Sie lieben das Vergnügen mehr als Gott. Nach außen tun sie so, als wären sie fromm, aber von der Kraft des lebendigen Glaubens wissen sie nichts.

2. Timotheus 4, 3 und 3, 5

Die Gemeinde braucht den Heiligen Geist und gute Leiter.

Der Gemeinde in Sardes stellte sich der Herr Jesus vor als der, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne. Eine tote Gemeinde braucht den Heilige Geist und Menschen, die das reine Evangelium verkündigen. Es gibt einige Pfarrer in der Landeskirche, Pastore in den Freikirchen und Prediger in den landeskirchen Gemeinschaften, die Gottes Wort treu verkündigen. Dort kommen Menschen durch den Heiligen Geist zum lebendigen Glauben, und diese Gemeinden wachsen.

Eine tote Gemeinde braucht Erweckung.

Wach auf! Stärke das wenige, das noch übrig ist und kurz davor steht zu sterben. Deine Taten können in meines Gottes Augen nicht bestehen. So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und bewahre es und tue Buße!

Offenbarung 3, 2-3a

Die Gefahr

Schlafen kann gefährlich sein! Im Januar 2017 gab es in Italien ein Erdbeben. Das Erdbeben löste eine Schneelawine aus. Die Schneelawine überfiel ein Hotel in den Bergen. Viele Gäste schliefen noch in ihren Betten. Manche kamen ums Leben. Die Schneemassen hatten sie zugeschüttet.

Geistlich Schlafen ist auch gefährlich! Der Herr Jesus sagt:

Wenn du nicht aufwachst,werde ich dich wie ein Dieb überraschen. Du wirst nicht wissen, wann ich komme.

Offenbarung 3, 3

Ich komme plötzlich und unerwartet wie ein Dieb! Nur wer wach bleibt und bereit ist, wird an jenem Tag glücklich sein.

Offenbarung 16, 15

Wenn wir geistlich schlafen, werden wir leicht Opfer des Teufels:

Bleibt nüchtern und wach! Denn der Teufel ist euer Todfeind. Wie ein brüllender Löwe streift er umher und sucht nach jemanden, den er verschlingen kann.

1. Petrus 5,8

1. Eine lebendige Gemeinde muss geistlich wach sein.
Es ist Zeit, aufzustehen vom Schlaf. Unser Rettung ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.

Römer 13, 11

Darum: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten. Dann wird Christus dein Licht sein.

Epheser 5, 14

Wir Gläubige sind alle Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht oder von der Finsternis. Lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern wachsam und nüchtern sein.

1. Thessalonicher 5, 6

2. Eine lebendige Gemeinde muss stärken, was übrig bleibt, und es nicht sterben lassen.

In der christlichen Kirche gibt es noch viele gute Dinge. Noch wird Weihnachten gefeiert. Wir sollen mehr über den Sinn von Weihnachten nachdenken: Jesus Christus, Gottes Sohn, wurde Mensch, um uns zu erlösen. Noch feiert man Karfreitag. Wir sollen nachdenken, wie Jesus am Kreuz starb. Dort trug er die Schuld unserer Sünde. Wir feiern Ostern. Es geht nicht um Hasen oder Eier suchen. Wir sollen uns erinnern, dass Jesus von den Toten auferstanden ist.

Wir haben die Bibel. Jeder kann sie kaufen. Jeder darf sie lesen. Wir sollten mehr Zeit nehmen, um die Bibel zu lesen. Wir sollen glauben, was in der Heiligen Schrift steht. Wir sollen so leben, wie die Bibel es sagt.

3. Eine lebendige Gemeinde muss sich an die Botschaft des Evangeliums erinnern.

Gemeinden entstehen, wenn die Botschaft des Evangeliums verkündigt wird. Menschen kommen zum Glauben. So entsteht Gemeinde.

Leider haben sich manche Kirchen von der Botschaft des Evangeliums entfernt. Die Tradition ist wichtiger geworden als die Heilige Schrift. Die Mutter von Jesus ist wichtiger geworden als Jesus selbst. Manche Leute beten zu den Heiligen statt zu Gott. Viele Menschen meinen, sie kommen durch gute Taten in den Himmel.

4. Eine lebendige Gemeinde muss Buße tun, d.h. umkehren.

2017 feiern wir 500 Jahre Reformation. Im Jahr 1517 erkannte Martin Luther: vieles ist faul in der Kirche. Er protestierte dagegen. Deshalb werden evangelische Christen auch Protestanten genannt. Martin Luther sagte: wir müssen zurück zum reinen Evangelium. Deshalb der Name evangelische Kirche. Das reine Evangelium findet man in der Heiligen Schrift, der Bibel. Deshalb übersetzte Martin Luther die Bibel ins deutsche, damit alle sie lesen könnten. Wir müssen umkehren von falschen Vorstellungen. Wir müssen wieder der Bibel glauben und tun, was sie sagt.

Auch in der toten Kirche gibt es eine lebendige Minderheit.

Doch selbst in Sardes gibt es noch einige, die ihre Kleider nicht beschmutzt haben.

Offenbarung 3, 4a

Im Volk Israel im Alten Testament sind viele Gott untreu gewesen und beteten andere Götter an. Doch gab es immer eine kleine Minderheit, die dem Herrn treu blieb. Man kann darüber nachlesen im ersten Korintherbrief des Paulus, Kapitel 10, verse 5 bis 10 sowie in seinem Römerbrief, Kapitel 11, Verse 3 bis 5.

Der christlichen Kirche ist es nicht anders ergangen als dem Volk Israel. Aber genauso wie damals gibt es heute eine treue Minderheit. Der Herr sagt: diese Leute haben sich rein gehalten. Das bedeutet: sie haben sich ferngehalten von den falschen Lehren, die in die Kirche hineingekommen sind. Sie haben sich ferngehalten von der Sünde in unserer Gesellschaft. Vor allem sind sie nicht geistlich tot sondern lebendig.

Diese Minderheit findet man in allen Kirchen, Freikirchen und landeskirchliche Gemeinschaften. Die große Frage ist: gehörst du dazu?

Die Verheißung an die Überwinder: Die Zukunft der lebendigen Minderheit.

Sie werden einmal in weißen Festgewändern neben mir hergehen, denn sie sind würdig. Jeder, der überwindet, wird solch ein weißes Kleid tragen. Ich werde seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht löschen. Vor meinem Vater und seinen Engeln werde ich mich offen zu ihnen bekennen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

Offenbarung 3, 4b – 6

Wenn wir ihm treu Nachfolgen, verspricht uns der Herr Jesus vier wunderbare Dinge:

1. Wir werden weiße Kleider tragen.

Im 6. Kapitel der Offenbarung sah Johannes die Märtyrer. Das sind Menschen, die umgebracht worden sind, weil sie an Jesus glauben.

Ihnen wurde gegeben ein weißes Gewand.

Offenbarung 6, 11

Im 7. Kapitel der Offenbarung sah Johannes eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Völkern. Sie standen vor Gottes Thron und vor dem Lamm (Jesus), bekleidet mit weißen Kleidern. Wer sind diese Leute mit den weißen Kleidern? Das sind Leute, die ihre Kleider weiß gemacht haben im Blut des Lammes (Jesus). Offenbarung 7, 9+13-14.

Weiße Kleider sind für besondere Anlässe, wie z.B. eine Hochzeit. Am Ende vom Buch der Offenbarung steht geschrieben:

Glücklich sind die Leute, die zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen sind!

Offenbarung 19, 9

Weiße Kleider sind auch ein Zeichen von Reinheit. Eine Braut trägt ein weißes Kleid, weil sie unberührt ist (oder sein soll). Wir Menschen sind aber nicht rein vor Gott. Aber das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Sünde. 1. Johannes 1, 7

2. Wir werden für immer bei Jesus sein.

Am Ende vom Buch der Offenbarung steht geschrieben:

Gottes Thron und das Lamm (Jesus) werden dort sein. Seine Knechte werden ihm dienen und werden sein Angesicht sehen.

Offenbarung 22, 3-4

Das ist das wunderbarste an der Ewigkeit: wir werden Jesus persönlich sehen. Unser Herr und Heiland, der uns so geliebt hat. Er kam vom Himmel, um uns zu erlösen. Er starb am Kreuz, um unsere Schuld zu zahlen. Dann werden wir ihn endlich von Angesicht zu Angesicht sehen:

Das wird allein Herrlichkeit sein: Wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh!

3. Unser Name wird im Buch des Lebens stehen.

Willst du bei der Landtags- oder Bundestagswahl wählen gehen, muss dein Name im Wählerverzeichnis stehen. Wenn du einem Verein oder einer Gemeinde beitrittst, wird dein Name ins Mitgliedsverzeichnis eingetragen. Mit dem Glauben ist es nicht anders. Jesus sagte:

Freut euch darüber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.

Lukas 10, 20

4. Jesus wird uns als seine Leute anerkennen.
Wir sollen allen Leuten sagen, dass wir zu Jesus gehören. Dann wird er in der Ewigkeit Gott sagen: sie gehören zu mir.

Matthäus 10, 32; Lukas 12, 8

Fortsetzung folgt!

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de