Die Offenbarung des Johannes – 9. Teil

Ein Blick hinter die Kulissen

Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes
Kapitel 3, Verse 7 – 13

Die missionierende Gemeinde. Das Sendschreiben an Philadelphia.

Das Sendschreiben an Philadelphia beginnt mit der Vorstellung des erhöhten Herrn Jesus und endet mit der Verheißung an die Überwinder. Dazwischen wechseln Worte des Herrn ab, in denen er erstens der Gemeinde Verheißungen macht und zweitens die Gemeinde lobt für ihre Treue.

Der auferstandene Herr Jesus stellt sich der Gemeinde vor
Dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand schließt zu, und der zuschließt, und niemand öffnet.

Offenbarung 3, 7

1. Jesus ist heilig.

Wir benutzen das Wort heilig heute nicht viel. Es kommt in der Bibel aber sehr oft vor. Gott sagt: „Ich bin heilig und ihr sollt auch heilig sein.“ (3. Mose 19,2). Doch heute denken viele Menschen: „Ich kann tun und lassen, was ich will.“

Aber wenn wir an den Herrn Jesus glauben und ihm nachfolgen, sollen wir heilig sein. Das bedeutet zum Beispiel:

  1. ehrlich zu sein und nicht lügen.
  2. keine unanständige Worte gebrauchen oder unsaubere Witze erzählen.
  3. uns nicht ärgern oder über andere Leute schlecht reden.
  4. kein Sex außerhalb der Ehe.
2. Jesus ist wahrhaftig.

Viele Menschen meinen heute: „Es gibt keine absolute Wahrheit. Jeder kann glauben, was er will. Alle Religionen sind gleich. Wir kommen sowieso alle in den Himmel!“ Doch Jesus sagte:

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Johannes 14, 6

Der Herr Jesus ist der Wahrhaftiger. Er sagt uns, wie es wirklich ist. Wir können uns auf ihn verlassen.

Jesus verheißt der Gemeinde eine offene Tür.

Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann.

Offenbarung 3, 8

1. Jesus öffnet uns die Tür in die Gegenwart Gottes.
Jesus sagte: Ich bin die Tür der Schafe. Wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Johannes 10, 7+9

Durch Jesus haben wir alle Zugang zum Vater.

Epheser 2, 18e

2. Jesus öffnet uns die Tür in die ewige Heimat bei Gott.
Jesus sagte: In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch einen Platz vorzubereiten. Dann will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.

Johannes 14, 2-3

3. Jesus öffnet seiner Gemeinde eine Tür der Gelegenheit für das Evangelium.

Der Apostel Paulus sprach dreimal von einer solchen offenen Tür (Apostelgeschichte 14,27; 1. Korinther 16,9; 2. Korinther 2,12).

3.1 Der Herr öffnet die Tür für das Evangelium unter jüdischen Menschen.
Ich werde euch Menschen aus der Synagoge Satans geben. Sie sagen, sie sind Juden, doch sie sind es nicht. Sie lügen. Ich werde es so machen: sie werden kommen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.

Offenbarung 3, 9

Jesus ist als Jude geboren. Die ersten Christen waren alle Juden. Gott führte den Apostel Petrus zu den Nichtjuden (nachzulesen in Apostelgeschichte Kapitel 10 bis 11). Durch den Apostel Paulus kamen viele Nichtjuden zum Glauben an Jesus. Das gefiel vielen Juden nicht. Sie wollten Paulus umbringen. Trotzdem: Der Herr Jesus verspricht der Gemeinde in Philadelphia: jüdische Menschen werden merken, dass ich euch liebe. Sie werden zum Glauben an Jesus kommen.

Auch heute gibt es immer mehr jüdische Menschen, die erkennen, dass Jesus der verheißene Messias ist. In den USA, in Israel und auch in Deutschland.

3.2 Der Herr öffnet die Tür für das Evangelium unter Muslimen.

Durch die Unruhen im Nahen Osten kommen viele Flüchtlinge nach Europa und nach Deutschland. Viele sind Muslime. Sie haben die Gute Nachricht über Jesus vorher nicht gekannt. Hier in Deutschland hören sie die Frohe Botschaft von Jesus. Manche von ihnen kommen zu Glauben an Jesus Christus.

3.3 Der Herr öffnet die Tür für das Evangelium unter Gehörlosen.

Es ist für gehörlose Menschen schwierig, zum Glauben an Jesus Christus zu kommen. In hörenden Gemeinden verstehen sie nichts. Sie hören die Lieder, die Gebete und vor allem die Predigt nicht. Aber durch die Christliche Gehörlosen-Gemeinschaft können sie die Gute Nachricht in Gebärdensprache verstehen. Wir sollten die Gottesdienste und Bibelstunden der CGG besuchen und andere Hörgeschädigte dazu einladen.

Jesus lobt die Gemeinde für ihre Treue

Du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet.

Offenbarung 3, 8b

Die Menschen, die an Jesus glauben, haben nicht viel Kraft. Das war damals so. Der Apostel Paulus schrieb an die Christen in Korinth: nicht viele von euch sind klug, mächtig oder vornehm (1. Korintherbrief, Kapitel 1, Vers 26). Heute ist es nicht anders. Dem Herrn ist nicht wichtig, ob wir studiert haben oder nicht, ob wir reich sind oder nicht, ob wir aus einer guten Familie stammen. Dem Herrn sind zwei Dinge wichtig:

1. Wir sollen sein Wort festhalten
Jesus sagte: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger.

Johannes 8, 31

Gott hat zu uns Menschen gesprochen. Diese Botschaft ist in der Heilige Schrift aufgeschrieben worden. Die Bibel ist Gottes Wort. Jesus Christus hat das Evangelium, die Gute Nachricht der Errettung gebracht. Wir sollten daran festhalten. Das heißt:

1.1 Wir sollen glauben, Jesus ist der einzige Weg zu Gott.

Jesus sagte: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! (Johannes 14, 6). Der Apostel Petrus sagte: In Jesus allein gibt es Erlösung! Auf der ganzen Welt gibt es keinen anderen Namen, durch den Menschen errettet werden können. (Apostelgeschichte 4, 12).

Heute sagen viele Menschen: alle Religionen führen zu Gott. Das ist nicht wahr. Nur Jesus ist für unsere Sünde gestorben. Nur Jesus ist von den Toten auferstanden.

Von ganzem Herzen halte ich mich an deine Anordnungen.

Psalm 119, 69

Die Bibel zeigt uns den Weg zur Rettung, den Glauben an Jesus Christus. Die ganze Heilige Schrift ist von Gott inspiriert. Sie lehrt uns, was wahr ist. Sie deckt Schuld auf. Sie bringt auf den richtigen Weg. Sie bringt uns bei, Gottes Willen zu tun.

2. Timotheus 3, 15+16

Der Teufel versuchte unsern Herrn Jesus nach seiner Taufe. Jesus antwortete immer: es steht geschrieben! (Matthäus 4, 3-10).

2. Wir sollen den Namen Jesu nicht verleugnen.

Als Jesus verhaftet wurde, sagte Petrus dreimal: „Ich kenne Jesus nicht!“ Nachher musste er bitterlich weinen. In Deutschland kommen wir nicht ins Gefängnis, wenn wir an Jesus glauben. Aber vielleicht lacht man uns aus. Das ist nicht schön. Deshalb schweigen wir manchmal. Wir reden nicht von Jesus. Wir sagen anderen Menschen nicht, dass wir an ihn glauben.

Paulus schrieb: Schäme dich niemals, vor anderen Menschen unseren Herrn zu bezeugen. 2. Timotheus 1, 8

Jesus sagte: Jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel.

Matthäus 10, 32-33

Jesus verspricht, uns zu bewahren und zu belohnen

Ich habe dir gesagt: „Sei standhaft!“ Du hast dich daran gehalten. Deshalb will ich dich bewahren. Die ganze Menschheit wird bald auf die Probe gestellt. Ich komme schnell wieder. Halte fest, was du hast, sonst verlierst du die Krone, die ich dir geben will.

Offenbarung 3, 10-11

1. Der Herr bewahrt uns vor der Prüfung

Jesus warnte die Gemeinde in Philadelphia: eine schwere Zeit wird über alle Menschen kommen. Das römische Reich wurde damals von einem Kaiser regiert. Die Kaiser wollten, dass die Menschen sie als Gott anbeteten. Im Japan wurde der Kaiser früher auch als Gott angesehen. Die Christen in Korea weigerten sich, ihn anzubeten. Sie bekamen große Schwierigkeiten. In Nordkorea heute wird die Familie Kim wie Gott angesehen. In Nazi-Deutschland mussten Menschen ein Eid auf den Führer Adolf Hitler schwören: zum Beispiel Soldaten der Wehrmacht oder bei der Hitlerjugend.

In vielen Ländern heute kommen Christen in Not durch militante Islamisten. In Deutschland werden Christen nicht verfolgt, doch sie stehen unter Druck. Viele Menschen um uns her glauben nicht mehr an Gott. Sie meinen, man kann leben, wie man will. Sie lassen sich scheiden, sie leben zusammen ohne Ehe, sie treiben ungewollte Kinder ab. In Politik und Wirtschaft gibt es viel Korruption. In den sozialen Medien gibt es viel Mobbing. Aber Gott kann uns von all diesen Dingen bewahren, wenn wir uns an seinem Wort halten.

2. Der Herr belohnt uns

Heute bekommen Sportler bei den Olympischen Spielen Medaillen. Damals bekamen sie einen Siegeskranz. Der Apostel Paulus sagte: Sie kämpfen um einen vergänglichen Kranz, wir aber einen unvergänglichen. (1. Brief an die Korinther, Kapitel 9, Vers 25). Das Leben als Christ ist wie ein Marathonlauf. Wer dabei bleibt und ins Ziel kommt, bekommt als Siegeskranz Gerechtigkeit, Leben und Herrlichkeit.

2.1 Wenn wir an Jesus glauben, spricht uns Gott gerecht.

Das war die große Entdeckung Martin Luthers vor 500 Jahren. Wir Menschen sind schuldig vor Gott. Wir haben seine Gebote nicht gehalten. Aber Jesus bezahlte unsere Schuld am Kreuz. Wenn wir ihm vertrauen, vergibt Gott uns unsere Schuld. In der Ewigkeit werden wir bei Gott sein, als wenn wir nie gesündigt hätten.

2.2 Wenn wir an Jesus glauben, gibt uns Gott neues Leben

Wir sind sterbliche Menschen. Wie die Bibel sagt: wir leben 70 oder 80 Jahre, denn ist es vorbei. Aber Jesus sagt:

Ich bin der Lebendige. Ich war tot, doch ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes. Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Wer lebt und glaubt an mich, der wird in Ewigkeit nicht sterben.

Offenbarung, 1, 18, Johannes 11, 25-26

2.3 Wenn wir an Jesus glauben, werden wir in der ewigen Herrlichkeit leben

Gott wohnt im Himmel in einer Herrlichkeit, die wir uns kaum vorstellen können. Das Buch der Offenbarung spricht davon, zum Beispiel in Kapitel 4. In der Ewigkeit werden wir in dieser Herrlichkeit auch sein. Der Psalmist betete: Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich danach in Herrlichkeit auf. (Psalm 73,24). Der Apostel Paulus schreibt, Gott wird Herrlichkeit, Ehre, Unvergänglichkeit und ewiges Leben geben, Herrlichkeit, Ehre und Friede jedem, der das Gute tut (Römerbrief 2,7+10). Gott ruft uns durch das Evangelium, die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus zu bekommen (2. Thessalonicherbrief 2,14). Wenn Christus, unser Leben, erscheint, dann werden wir auch mit ihm in Herrlichkeit erscheinen (Kolosserbrief 3,4).

Die Verheißungen an die Überwinder

Wer überwindet, den will ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich will auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das vom Himmel herabkommt von meinem Gott aus, und meinen neuen Namen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

Offenbarung 3, 12-13

1. Wir werden eine tragende Säule in Gottes Haus sein.

König Salomo baute Gott ein Haus. Das war der Tempel in Jerusalem. Zweimal ist der Tempel in Jerusalem zerstört worden. Einmal von den Babyloniern, das zweite Mal von den Römern. Heute wohnt Gott nicht mehr in einem Haus aus Stein (Apostelgeschichte 17,24) sondern in dem Tempel des Geistes, der weltweiten Gemeinde Jesu Christi. Heute sind wir Steine in diesem geistlichen Haus (Epheserbrief 2, 19-22; 1. Petrusbrief 2,5).

Vor mehr als 50 Jahren war ich in Lourdes. Ich war nicht auf Pilgefahrt sondern im Missionseinsatz. In der großen Basilika (Kathedrale) war ich erstaunt. Die ganzen Innenwände und Säulen war bedeckt mit kleinens weißen Tafeln. Darauf stand: „Dank an die Maria“. Das ist natürlich Gotteslästerung.

In Gottes ewigen Tempel werden keine Tafeln sein, sondern Menschen, die sagen: „Dank an Jesus Christus!“ Wenn wir dem Herrn treu sind, werden wir nicht nur ein Stein sondern eine Säule sein.

2. Wir werden den Namen Gottes und Jesu Christi tragen

In meinem Bücherschrank haben meiner Frau und ich viele Bücher. Auf der ersten Seite steht unser Name. Das bedeutet: dieses Buch gehört uns! Wenn Gott seinen Namen auf uns schreibt, dann bedeutet es: wir gehören ihm, für Zeit und Ewigkeit! Jeder von usn sollte sich fragen: gehöre ich Gott durch Jesus Christus?

Fortsetzung folgt!

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de