Die Offenbarung des Johannes – 30. Teil

Ein Blick hinter die Kulissen

Eine Erklärung der Offenbarung des Johannes Kapitel 19, 1 – 21

Christi Wiederkunft

Gottes Gericht über die Hure Babylon
Und nach diesem hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht gehören dem Herrn, unserem Gott! Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde verderbte mit ihrer Unzucht, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert!

Offenbarung 19, 1-2

Das Buch der Offenbarung erzählt vom Kampf zwischen Gott und seinen Feinden. Dieser Kampf dauert seit dem Sündenfall im Garten Eden bis zur Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Auf der einen Seite stehen Gott und sein Volk, auf der anderen Satan mit seinen Helfern.

Der Teufel Satan hat drei Helfer: das Tier aus dem Meer, das Tier von der Erde und die Hure Babylon. Das Tier aus dem Meer steht für den gottlosen Staat, der die Gläubigen verfolgt. Davon lesen wir in Offenbarung 13,1-10. Das Tier von der Erde steht für die Verführung der Menschen durch falsche Religion oder Ideologien. Davon lesen wir in Offenbarung 13,11-18.

Die Hure Babylon steht für die Welt ohne Gott. Von ihr lesen wir in Offenbarung Kapitel 17 und 18. Das ist viel mehr als das Kapitel über die zwei Tiere. Die Hure Babylon ist die größte Gefahr für die Gläubigen. Sie werden gelockt und verführt durch Wohlstand und Vergnügen.  Doch am Ende wird Gott Gericht halten über diese gottlose Welt. Dann wird es im Himmel ein großes Hallelujah, ein Loblied zu Gott geben.

Gottes Reich kommt.
Nochmals sagten sie: Hallelujah! Ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dann fielen die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sagten: Amen! Hallelujah! Es kam eine Stimme aus dem Thron hervor, die sagte: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, sowohl die Kleinen als auch die Großen! Dann hörte ich etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner, die sagten: Hallelujah! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten!

Offenbarung 19, 3-6

Seit über 2000 Jahren beten die Christen im Vater Unser: Dein Reich komme, wie im Himmel  so auf Erden. Der Apostel Johannes hat das schon angekündigt in Offenbarung Kapitel 11,15. Das zeigt einmal mehr, dass die Offenbarung parallel aufgebaut ist. Hier lesen wir von der Freude im Himmel, wenn Gottes Reich tatsächlich kommt.

Die Hochzeit des Lammes
Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen.

Offenbrung 19, 7-8

Mehrere Propheten im Altes Testament wie Hosea, Jesaja, und Hesekiel haben Gottes Bund mit Israel mit dem Bund der Ehe verglichen. Jesus Christus nannte sich selbst der Bräutigam. Der Apostel Paulus schrieb der Gemeinde in Korinth:

Ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau Christus zuzuführen.

2. Korinther 11, 2

Christi Braut ist die weltweite Gemeinde der wahren Gläubigen an Jesus aus allen Zeiten. Wenn Jesus wiederkommt, wird er seine Braut zu sich holen. Dann werden wir immer beim Herrn sein.

Der Engel sprach zu mir: Schreibe: Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes!

Offenbarung 19, 9

Durch die Verkündigung des Evangeliums geht die Einladung an alle Menschen. Doch Jesus sagte viele sind berufen, aber wenige auserwählt (Matthäus 20,16; 22,14). Nur Menschen, die ihr Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt haben, werden beim Hochzeitsmahl des Lammes dabei sein.

Gott allein anbeten!
Ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! .

Offenbrung 19, 10a

Johannes war überwältigt von der Botschaft, die er aufschreiben sollte. Er fiel zu den Füßen des Engels. Doch der Engel wies ihn zurecht. Nur Gott dürfen wir anbeten.

Als der Apostel Petrus zum römischen Hautpmann Cornelius ins Haus ging, fiel Cornelius ihm auch zu Füßen. Doch Petrus sagte: Steh auf; auch ich bin ein Mensch! (Apostelgeschichte 10,26).

Das Zeugnis von Jesus und der Geist der Weissagung.
Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Offenbarung 19, 10b

Weissagung ist ein anderes Wort für Prophetie. Ein Viertel des Alten Testaments ist Prophetie.  Die Bücher der Propheten (Jesaja bis Maleachi) machen 25% des Alten Testaments aus. Die Botschaft der Propheten hatte meistens mit der Situation damals in Israel zu tun.

Doch manchmal sprachen die Prophet von Dingen, die weit in der Zukunft lagen. Diese Verheißungen hatten mit dem Kommen Jesus Christi zu tun. Die Propheten sagten voraus, dass Jesus von einer Jungfrau geboren werden sollte; dass er für unsere Sünden leiden und sterben wird; dass er von den Toten auferstehen wird; dass er in Herrlichkeit wiederkommt.

Wir dürfen die Prophetien der Bibel nie an Jesus vorbei interpretieren.

Die Parusie – Jesus Christus kommt sichtbar wieder.
Ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er.

Offenbarung 19, 11

Gott schenkt den Apostel Johannes eine Vision. Er sieht, wie Jesus Christus sichtbar wiederkommt. In diesem Vers und im folgenden Abschnitt lernen wir zweierlei:

  1. Wer Jesus wirklich ist.
  2. Wozu Jesus wiederkommt.

Johannes sieht Jesus auf einem weißen Pferd. Dieses Bild haben wir in Kapitel 6 Vers 2 schon gelesen. Ein Mensch auf einem weißen Pferd war ein siegreicher Feldherr.

Es gibt Menschen, die glauben, Jesus wird tatsächlich auf einem weißen Ross reiten, wenn er wiederkommt. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um ein Bild handelt.

Der Herr Jesus wird hier der Treue und der Wahrhaftige genannt. Er ist zuverlässig. Wir können ihm ganz vertrauen.

Jesus kommt zu richten und um Krieg zu führen. Er führt Krieg gegen die Feinde Gottes. Er wird Gericht halten über die Menschen.

Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.

Offenbarung 19, 12

Jesus auf dem weißen Pferd bei seiner Wiederkunft
copyright: https://www.revelationillustrated.com/

Jesu Augen sind wie eine Feuerflamme (siehe Kapitel 1 Vers 14; Kapitel 2 Vers 18). Er kennt uns durch und durch.

Die Wege eines jeden Menschen liegen klar vor den Augen des HERRN, und Er achtet auf alle seine Pfade!

Sprüche 5,21

Totenreich und Abgrund sind dem HERRN bekannt, wie viel mehr die Herzen der Menschen!

Sprüche 15,11

Der Herr Jesus trägt viele Kronen, denn er ist der König der Könige und Herr der Herren (siehe Vers 16).

Wer Jesus wirklich ist, bleibt am Ende ein Geheimnis. Er sagte selbst:

Niemand erkennt den Sohn als nur der Vater.

Matthäus 11, 27

Er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«

Offenbarung 19, 13

Das Bild vom Gewand in Blut getaucht stammt aus dem Propheten Jesaja. Der kommende Messias spricht:

Ich bin es. Ich rede von Gerechtigkeit und bin mächtig zum Retten! Warum ist dein Gewand so rot, und deine Kleider sehen aus wie die eines Keltertreters? Ich habe die Kelter allein getreten. Ich habe die Völker zertreten in meinem Zorn und zerstampft in meinem Grimm. Ihr Saft spritzte an meine Kleider und besudelte mein ganzes Gewand. Ich hatte mir einen Tag der Rache vorgenommen; das Jahr meiner Erlösten war gekommen. Ich zertrat die Völker in meinem Zorn und ließ ihren Saft zur Erde fließen!

Jesaja 63, 1-6

Jesus heißt das Wort Gottes (siehe Johannes Evangelium Kapitel 1, Vers 1). Er zeigt uns, wer Gott ist:

Niemand hat Gott je gesehen; der Sohn hat ihn bekannt gemacht (Joh. 1,18). Jesus sagte: Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen.

Johannes 14,9

Die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden. Sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. Aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor. Damit schlägt er die Heidenvölker. Er wird sie weiden mit eisernem Stab. Er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«..

Offenbarung 19, 14-16

Der Herr Jesus kommt mit seinen Engeln, um Gericht zu halten:

So wird es sein am Ende dieser Weltzeit. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden. Sie werden alle, die Gesetzlosigkeit verüben, sammeln. Sie werden in den Feuerofen geworfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Die Gerechten werden leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters.

Matthäus 13, 41-43

Der Herr Jesus verglich das Gericht mit einer Ernte. Der Apostel Johannes beschreibt es mit drei Bildern:

  1. Jesus schlägt die Völker mit seinem Schwert. Das Schwert ist sein Wort. Leute, die das Wort Jesu nicht angenommen haben, werden für schuldig erklärt. Der Herr Jesus wird das Urteil sprechen (siehe Johannes 5,22).
  2. Jesus weidet die Völker mit einem eisernen Stab. Viele denken, damit ist Jesu Herrschaft gemeint. Doch die Parallelstellen zeigen, dass es um Zerstörung geht:

    Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen! (Psalm 2,9) Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns (Psalm 110,6).
  3. Jesus tritt die Weinkelter des Zornes Gottes. Dieses Bild erschien schon im 14. Kapitel  der Offenbarung.

Heute glauben viele Leute nicht mehr an Gottes Zorn. Sie denken: Gott ist ein Gott der Liebe. Sie glauben auch nicht, dass ungläubige Menschen in die ewige Finsternis gehen. Viele Menschen denken: Mit dem Tod ist alles aus! Ich kann tun, was ich will! Andere denken: nach dem Tod kommen wir alle in den Himmel. Sie glauben, der Himmel ist wie eine Palmeninsel im Urlaubsparadies.

In den Nachrichten sehen wir jeden Tag Verbrechen, Mißbrauch und Korruption. Wir denken:  so etwas muss bestraft werden! Die meisten von uns haben die Gesetze des Landes nicht gebrochen. Doch sind wir in Gottes Augen schuldig.

Wer kann schon behaupten: »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen«?

Sprüche 20,9 Hoffnung für Alle

Der Mensch meint vielleicht, er tut das Richtige, aber der Herr prüft die Herzen.

Sprüche 21,2 Neues Leben Bibel

Wir haben Dinge getan, gesagt oder gedacht, die nicht richtig waren. Wir haben eine Strafe verdient. Aber die Gute Nachricht des Evangeliums ist, dass Jesus unsere Strafe am Kreuz getragen hat. Doch wenn jemand Gottes Vergebung ablehnt, muss er oder sie die Strafe selbst tragen.

Der letzte Kampf

Das Todesmahl
Ich sah einen Engel in der Sonne stehen. Er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die im Himmel fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem Mahl des großen Gottes. Verzehrt das Fleisch der Könige, der Heerführer, der Starken, der Pferde und ihrer Reiter, das Fleisch aller, der Freien und der Knechte, sowohl der Kleinen als auch der Großen!

Offenbarung 19, 17+18

Die Menschen, die an Jesus glauben, wurden eingeladen zum Hochzeitsmahl des Lammes (Verse 7-9). Jetzt hört Johannes die Vorladung zu einem andern Fest. Es ist ein Opferfest. Die geladenen Gäste sind Raubvögel und Aßvögel. Die Opfer sind keine Tiere, sondern die gottlosen Menschen.

Die letzte Schlacht
Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer.

Offenbarung 19, 19

Von der letzten Schlacht, die Schlacht von Harmagedon, lasen wir bereits in Kapitel 16 der Offenbarung. Sie erschient noch einmal in Kapitel 20, Verse 8+9. Das ein Hinweis darauf, dass das Buch der Offenbarung parallel aufgebaut ist. Die Weltgeschichte von Jesu Geburt bis zu seiner Wiederkunft wird immer wieder neu erzählt.

Die Feinde besiegt
Das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat. Damit verführte er die Menschen, die das Malzeichen des Tieres angenommen und sein Bild angebetet hatten. Die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt.

Offenbarung 19, 20

Das Tier und der falsche Prophet wurden lebendig in den Feuersee geworfen
copyright: https://www.revelationillustrated.com/

Einer nach dem anderen werden die Feinde Gottes zerstört. In Kapitel 18 lasen wir von Ende der Hure Babylon. Hier lesen wir vom Ende der beiden Tiere. Im 20. Kapitel lesen wir dann vom Ende des letzten Feindes: der Tod (siehe 1. Korintherbrief 15,26).

Christi Urteil
Die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus seinem Mund hervorgeht, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.

Offenbarung 19, 21

Christi Wort ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn wir an Jesus glauben, dann sagte er uns:

Dein Glaube hat dich gerettet! Dir sind deine Sünden vergeben. Geh hin im Frieden.

Markus 5, 34 und Lukas 7, 48

Andererseits sagte der Herr Jesus:

Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag.

Johannes 12, 48

Wenn wir ohne Jesus leben, werden wir ihn sagen hören:

Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen! Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer.

Matthäus 7, 23; 25, 41

In der nächsten Folge werden wir vom Tausendjährigen Reich (Millenium) lesen.

Michael Ponsford
mponsford@t-online.de